Apsaras

Die 64 Yoginis von Hirapur

Tandava Newsletter September/Oktober '19
oder:
"Die 64 Yoginis von Hirapur"

Die Sommerpause ist vorbei und es geht sehr bald wieder weiter mit Tandava,
dem sehr alten und mystischen Tanz der Yoginis.

Wir haben heute fast keine Zeugnisse mehr über die Blütezeit
dieser Praxis in fernen Indien des 9. Jahrhunderts.

Es gibt - soweit bekannt - nur noch 5 Tempel in Indien mit Steinskulpturen
der Yoginis, und alte Sanskrit Texte über die Praxis.

Die Skulpturen sind bei den meisten Tempeln zerstört oder fehlen ganz.
Und für Sanskrit braucht es Gelehrte, die die Mehrdeutigkeiten und Feinheiten dieser
Sprache übersetzen könnten.
Es fehlen auch hier große Teile der Texte,
die teilweise auf Palmenblättern geschrieben und dem Verfall preisgegeben sind.

Hier ein Artikel (auf Englisch) über den Yogini Tempel von Hirapur.
Dieser Tempel hat die noch am besten erhaltenen Steinskulpturen von Yoginis :
https://en.wikipedia.org/wiki/Chausath_Yogini_Temple,_Hirapur

Jeder Yogini (von insgesamt 64) ist ein Tier zugeordnet
und verkörpert einen Aspekt der femininen Urkraft.

Die Schönheit der Darstellungen lässt erahnen, wie wichtig und hoch verehrt diese Praxis früher
gewesen sein muß !

In der heutigen Zeit gibt es Bestrebungen, sich dieses alte Wissen wieder anzueignen
und mit Leben zu erfüllen.
Mindestens zwei Frauen aus dem Westen haben unabhängig voneinander
wieder eine Verbindung zu den 64 Yoginis auf ihre Weise gesucht:
http://www.stelladupuisbooks.com/the-kaulajnananirnaya/
https://sutraartiperformative.com/category/yogini-of-hirapur-oracle/

Wir in unserer westlichen Kultur können den Zugang zum Tandava qauch in uns selbst finden und entdecken.

Tandava ist weder rituell, noch an eine bestimmte Tanzform gebunden, sondern es ist einzig
allein der Körper der sich selbst tanzt.
Die Absichtslosigkeit unterstützt die Bewegung, die Langsamkeit ermöglicht ein besseres Gewahrsein,
und die Stetigkeit der Bewegung fördert die Räumlichkeit und Geschmeidigkeit unseres Körpers und des
Verstandes.

Die Effekte auf unser System sind zwar sehr subtil, können aber sehr tiefgreifend sein !